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Dienstag, 4. Oktober 2016

Oktober-Horror-Special 1: DEAD ENDS

Oktober-Horror-Special

Es herbstet, regnet, ist kalt, wird früh dunkel und die Weihnachtsmänner haben die Kürbisse schon fast aus den Regalen verdrängt: Zeit, um es sich mit einer Tasse Tee und einem kuscheligen Horror-Comic auf dem Sofa gemütlich zu machen! Im Oktober stellen wir euch bis Halloween jeden Montag eine passende Lektüre vor. Den Anfang macht

DEAD ENDS


Cover des Comics Dead Ends im Kerzenschein

Titel: DEAD ENDS

Autor/Zeichner: Michael Decomain/ Marika Herzog, David Füleki, Carolin Reich, Martin Geier
Verlag: Zwerchfell
Erscheinungsjahr: 2014
Daten: Softcover-  A5 - 164 Seiten - schwarz/weiß
Preis: 12 Euro

Kaufgrund: Das Cover! Das Thema! Die Zeichner! (In ziemlich genau dieser Reihenfolge.)

Empfehlung: Ja! Da ist für jeden Zombie-Liebhaber etwas dabei.


Klappentext :
Ein Liebespaar in der Berliner U-Bahn.
Dreharbeiten zu einem Zombiefilm.
Auf Tour mit dem Zombiehilfswerk.
Ein Junge auf der Suche nach Erlösung.

Kann ein Zombie weiter mit seiner lebenden Freundin… leben? Was geschieht am Set eines Zombiefilms, wenn sich während der Dreharbeiten tatsächlich die Untoten aus ihren Gräbern erheben? Wird die Bundesregierung die Überlebenden nach der Zombieapokalypse über das ZombieHilfsWerk versorgen? Gibt es einen selbstbestimmten Tod, wenn menschenfressende Untote die Welt bevölkern?

Auch wenn einige Nasen meinen, Zombies seien schon längst out: Nope. Genauso gut kann man behaupten, im Internet gäbe es zu viele Katzenbilder. Es gibt NIE genug!
Bei DEAD ENDS handelt es sich um einen von Zwerchfell herausgegebenen Sonderband mit 4 von verschiedenen Zeichnern illustrierten Zombie-Kurzgeschichten. "DEAD ENDS" schneidet das Universum der beliebten "Die Toten" Serie an, geht aber in eine etwas andere Richtung und wurde von Zeichnern aus dem Manga-Bereich umgesetzt.

Zombieherz - Illustriert von Marika Herzog
Ein Herz für Zombies- höhöhö. Entschuldigung.
Der Protagonist sitzt in einer Ecke und ist bereits tot, gebissen. Wir bekommen die Geschichte also direkt aus erster Hand geschildert, von einem Zombie, der noch verhältnismäßig klar denken kann.
Mit den Bewegungen und dem Sprechen klappt es allerdings überhaupt nicht mehr und so hat er doch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, als er sich auf die Suche nach seiner Freundin macht, die er vorher weggeschickt hat. Und wenn da nicht auch noch der verdammte Hunger wäre...
Zombieherz ist eine gelungene Mischung aus Horror, Humor und Herzschmerz, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Selbstironie. Den Stil würde ich in meiner allgemeinen Unwissenheit als klassisch-Manga beschreiben, jedenfalls passen die Zeichnungen wunderbar zur Story!

Zombie Movie - Illustriert von David Füleki
Willkommen in Zombiewood- oder eher an einer unterirdischen B-Movie Kulisse in Berlin.
Eigentlich hatten sich die beiden Freundinnen als richtige Zombie-Statisten in einem richtigen Zombiefilm "beworben", was sich aber letztendlich als 3-Mann-Projekt eines Zombie-Softcore-Porn-versessenen Regisseurs entpuppt. Als dann endlich die wirklich richtige Zombie-Apokalypse ausbricht, erweist sich ihr Make-Up allerdings als überaus nützlich.
Zombie Movie macht durch seine kruden, individuellen (Neben)-Charaktere, flotten Sprüche und eine herrliche Situationskomik wahnsinnig Spaß! Ich liebe besonders die detaillierten Zombie-Nahaufnahmen, jederzeit gerne wieder! :D

Ausschnitt aus "Zombie Movie"

Familientag - Illustriert von Carolin Reich
Hihi, meins! :)
Durch Carolin Reich bin ich auf der Leipziger Buchmesse 2015 überhaupt erst auf den Band aufmerksam geworden- und war tatsächlich so tapfer, nach einem Autogramm zu fragen. <3
Im Vergleich zu den anderen Geschichten besticht hier viel schwarz auf den Seiten. Trotz der dadurch erzeugten. bedrückenden Atmosphäre geht es eigentlich sehr ermutigend los: Hilfsorganisationen fahren durch die Straßen und machen Hausbesuche, um Familien und andere Hilfsbedürftige zu versorgen. Leider wissen das nicht alle zu schätzen, schon gar nicht, wenn die Liebe zu den Eltern über die Vernunft siegt.
In "Familientag" stehen trotz schönem Splatter und fiesen Zombies die zwischenmenschlichen Auswirkungen der Apokalypse im Vordergrund. Doch gerade dies macht die Geschichte so beklemmend, so gruslig und so verdammt fies.

Die Blechtrompete - Illustriert von Martin Geier
Dem 16-jährigen Anton, der unter Mukoviszidose leidet und mit einer Trompete seine Lungen trainieren muss, erscheint ein Zombiebiss zur Lebensverlängerung eigentlich ganz verlockend. Denn entgegen aller Weissagungen lebt er noch, im Gegensatz zu allen anderen in seiner Umgebung.
Doch ironisch wie das Schicksal ist kann es verdammt schwer sein, sich mitten in einer Zombie-Apokalypse von einem Zombie beißen zu lassen. Ein unzähliger Haufen an selbstlosen Rettern und unglücklichen Zufällen machen dem zynischen Jungen zu schaffen und selbst das eigentlich eindeutige Ende lässt es offen, ob er sein Ziel nun endlichen erreichen wird.
Die Blechtrompete bringt den Leser durchgängig zum Schmunzeln, während man gleichzeitig mit dem Protagonisten "mitleidet". Ein gelungener Abschluss!


Fazit
DEAD ENDS ist eine gelungene Kurzgeschichten-Sammlung, die auch durchaus etwas für Leser ist, die mit Manga sonst wenig anfangen können. Mir gefällt das es hier nicht nur alleinig ums "Überleben" geht, sondern auch darum, wie der Alltag einer derartigen Katastrophe aussehen könnte.
Die unterschiedlichen Sichtweisen und Zeichenstile machen DEAD ENDS sehr abwechslungsreich, klare Empfehlung meinerseits. :)

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